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Santiago nach Vilaseio

Mein sentimentales Ziel dieser Pilgerreise ist erreicht: Das "Marienheiligtum der Schiffsjungfrau" zu Muxia. Einer der schönsten Ausblicke ganz am Schluß des Weges.

56. Etappe: Dumbría - Muxia (24 km, 6 Std.)

Eine ganz wunderbare Etappe ist die von Dumbría nach Muxia. Galicien vom Allerfeinsten. Und am Endpunkt der Etappe wartet mit Muxia der wohl mystischste Ort auf der gesamten Wegstrecke zwischen Cádiz und Finisterre.

 

Eigentlich geht’s bis Muxia meist bergab. Lediglich kurz vor dem Erreichen des Atlantik gilt es nochmals, einen Hügel zu überwinden. Der aber ist quasi ein Hochsitz, von dem aus den glücklichen Pilgersleuten der Atlantik quasi zu Füßen liegt.

 

Was es zu sehen gibt auf dieser Etappe, die zum größten Teil auf Asphalt und kleinen Nebenstraßen verläuft? Kurz vor Muxia den größten Horréo Galiziens mit einer Länge von 27 m bei der Iglesia de San Martiño de Ozón. Von diesem romanischen Kloster sind im wahrsten Sinn des Wortes nur noch Bruchstücke vorhanden. Empfehlenswert ist dennoch ein kurzer Besuch, denn der einstige Klostergarten ist immer noch in Betrieb, junge Leute pflegen ihn offensichtlich.

 

Ein allerletzter Aufstieg führt zum einstigen Kloster Moraime, das bei der Christianisierung der "Costa da Morte", der Todesküste - so wird die Küste bei Muxia genannt -  eine gewichtige Rolle gespielt hatte. Angeblich haben die Mönche des Klosters auch jene Kirche erbaut, die das sentimentale Ziel vieler Pilgersleute ist: das Heiligtum  „Santuario da Virxe da Barca“.

 

Die letzten Kilometer dieser Etappe zum Atlantik versetzen nicht nur mich in Hochstimmung. Die Farbe Azurblau beherrscht urplötzlich die landschaftliche Farbpalette, denn das Meer leuchtet selbst durch die Pinienzweige. Bei der letzten Kirche vor Muxia, der Capela de San Roque auf einer Anhöhe gelegen, eröffnet sich der Ozean dem strebsamen Pilgersmann und der freudetrunkenen Pilgersfrau. Und nun geht’s hinab zur Bucht von Muxia, die mich irgendwie sogar an den Ausgangspunkt meines Weges, die Bucht von Cádiz erinnert. Hier mischen sich Smaragdgrün mit allen nur denkbaren Blaufärbungen zu einer paradiesischen Farbenorgie.

 

Ich steige in der ‚Ungarn-Herberge’ ab, einer wunderbaren, kleinen Pilgerherberge, die von ungarischen Frauen betrieben wird. Sauber, feines Frühstück, sehr preisgünstig und einfach bestens. Sie liegt am Ortseingang von Muxia. Meine erste Runde durch Muxia geht natürlich zum Santuario der Seejungfrau. Und hier ist mein Weg tatsächlich zu Ende.

 

Ich empfehle allen Pilgersleuten, doch einige entspannte Tage in Muxia zu verbringen. Delikates und preisgünstiges Essen erwartet euch, vor allem frische Meeresfrüchte.

 

Die allerletzte Etappe nach Finisterre war für mich nur eine Draufgabe, ohne die ein Camino nicht wirklich zu Ende ist.

Zur letzten Etappe

Camino Finisterre

Ein Friedhof am Weg nach Muxia.

Camino Finisterre

Die einstige Iglesia de San Martiño

Camino Finisterre

Die Capela de San Roque

Der Abstieg nach Muxia

Camino Finisterre
Camino Finisterre

Das Dorfkreuz oberhalb des Ortes

Camino Finisterre

Der größte Horréo Galiziens

Camino Finisterre
Camino Finisterre

Das einstige Kloster Moraime

Der erste Blick auf den Atlantik

Camino Finisterre

Die Halbinsel Muxia

Camino Finisterre

Die Paradiesfarben des Atlantiks

Camino Finisterre

Der Atlantik

Camino Finisterre

Das Santuario da Virxe da Barca

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