"Wer nicht Sevilla gesehen hat, hat kein Wunder geschaut."
Die Kathedrale, mit der 'Giralda', dem einstigen Minarett der großen Moschee.
Die Kathedrale von Sevilla gehört zu den größten Kirchenbauten der Welt.
Der Alcazar von Sevilla, ein Königspalast, in maurischem Stil von Christen erbaut.
Der 'Torre d'Oro', war ein maurisches Lagerhaus. Später als Goldlager genützt.
Der Guadalquivir war bis zum Torre d'Oro schiffbar.
Im gotischen Teil des Königspalastes von Sevilla.
Morgenstimmung am Guadalquivir, der einstigen Lebensader der Stadt.
Das halbkreisförmige 'Gebäude# am Plaza España.
Sevilla ist voll von Orangenbäumen. Allein, die Orangen sind Bitterorangen.
Pilgersleute die etwas auf sich halten sollten Sevilla weder rechts noch links liegen lassen. Ich empfehle dringend, zumindest zwei Tage lang die unvergleichliche Atmosphäre der pulsierenden Andalusischen Metropole in sich aufzusaugen.
Als ich im Frühling 2017 das erste Mal in Sevilla war konnte ich es kaum fassen: Eine Stadt wie Samt und Seide. Ein nahezu mediterranes Lebensgefühl machte mir diese Stadt von vornherein sympathisch. Monumentale Bauten, grandiose Kirchen und Kathedralen und ein savoir vivre, von dem wir in Mitteleuropa nur lernen können. Ja, und dann waren da die Scharen junger Menschen, die auf den Boulevards flanierten und in den Straßencafés diskutierten. Da übersieht man gerne die mit allerleich techischen Finesse ausgestatteten Scharen chinesischer und japanischer Provenienz.
Was ich nicht gewusst hatte: die Altstadt Sevillas ist eine der größten in Europa. Ganz sicher auch eine der prächtigsten. Kein Wunder, denn die mit Gold, Silber und Edelsteinen beladenen spanischen Schiffe segelten den Guadalquivir hoch und legten hier nach der Entdeckung Amerikas an. Im Torre d'Oro direkt am einstigen Hafen gelegen wurden die geraubten Schätze der Inkas und Azteken gebunkert. Die Stadt gehörte folgedessen zu den reichsten Städten des Hochmittelalters.
Von Híspalis zu Sevilla
Der Name der Stadt steht für die multikulturelle Vergangenheit der Stadt. Vermutlich eine Gründung der Phönizier. (Der Legende nach ließ sich Herakles dazu verleiten, nach Cádiz auch Sevilla zu gründen.) Die Stadt erhielt jedenfalls den Namen Hispalis. Der heutige Stadtname entstand, als die Mauren 711 die Westgoten vertrieben und Híspalis zu Išbīliyya machten, woraus sich dann einige Jahrhunderte später der heutige Namen der Stadt ableitet: Sevilla.
Was sollte man in Sevilla gesehen haben?
Wie gesagt, ich würde euch dringend empfehlen, mindestens zwei Tage in Sevilla zu verbringen. Es ist eine Stadt der Kunst. Mozart, Rossini und Bizet haben Sevilla mit ihren Opern bleibende Denkmale gesetzt. Kein Wunder eigentlich, denn Humor und Fröhlichkeit gehört zum Lebensstil der Sevillanos, wie sich die Einwohner der Stadt nennen. Was aber sollte man sich in den zwei Tagen anschauen? Hier meine Vorschläge:
Die Kathedrale Santa María de la Sede und die dazugehörige Giralda. Der riesige Kirchenbau wird zwar von Touristen Tag für Tag belagert und 'gestürmt', aber für Pilger gibt es einen guten Tipp: um 07:30 Uhr findet täglich ein Gottesdienst statt, in den wir mit dem Pilgerausweis gelangen. Und im Zuge des Gottesdienstes kann man sich die Kathedrale von innen anschauen ohne anzustehen oder Geld zu zahlen. Auch den Stempel gibt's in der Kirche. (Aber auch beim Südeingang liegt ein Stempel für den Pilgerpass bereit).
Unbedingt Empfehlenswert ist das Erklimmen der Giralda. Erstens geht es auf einer Rampe in Richtung Spitze. Zweitens hängen 24 aufeinander abgestimmte Glocken im Glockenturm und drittens ist die Aussicht phänomenal.
Der Alcazar von Sevilla war ursprünglich ein maurisches Fort und wurde nach der Reconquista von Pedro I. auf dessen Ruinen errichtet. Der Palast ist eines der hervorragendsten Beispiele der Mudéjar-Architektur. So wird der unter christlicher Herrschaft entstandene Baustil mit islamischem Einfluss genannt. Aber auch Bauten mit gotischen Elementen sind vorhande und bilden einen extremen Kontrast zur dominierenden Mudéjar-Architektur.
Die alte Tabakfabrik von Sevilla ist heute ein Gebäude der Universidad de Sevilla. Noch immer machen Azulejos, Bilder aus bemalten Fliesen auf die Tabakfabrik aufmerksam.
Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt die Plaza de España mit einem unfassbar großen, im Halbkreis gebauten Gebäude. Es wurde anlässlich der Iberoamerikanischen Ausstellung 1929 erbaut. Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert: Die Oberfläche des Platzes beträgt 50.000 m². 19.000 m² sind bebaut. Ein Kanal mit 515 Meter Länge umrundet den Platz.
Die Parks der Stadt sind einzigartig. Der Baumbestand dürfte in die Zeit der Konquistatoren zurückreichen, so alt und vielfältig sind die tropischen Bäume und Sträucher.