Das Ende eines wunderbaren Weges. Nach knapp 1.500 km von Cädiz bis ans Ende der Welt erreichen die Pilgersleute das ersehnte Ziel in Finisterre, den 0,00-Stein.
57. Etappe: Muxia - Finisterre (31,329 km, 10 Std.)
Ih empfehle allen Pilgersleuten, die letzte Etappe beim Heiligtum der Seejungfrau zu beginnen. Stimmung am Morgen ist dort eine ganz Besondere. Und die Länge der Etappe ist im ersten Wegweiser bis auf den Meter genau verzeichnet: 31,329 km. Die allerletzte Etappe verläuft teilweise an der Atlantikküste. Und zieht sich zum Abschluss wiederum wie ein Strudelteig dahin. Ein stetiges Auf und Ab durch Eukalyptuswälder und Ginsterheiden. Am Ende steht der Leuchtturm von Finisterre, das eigentliche Ziel der Pilgersleute. Aus und vorbei.
Die Etappe beginnt mit einer ordentlichen Bergtour, die von Muxia auf einen Höhenzug führt, den die Pilgersleute dann rund 15 km lang beschreiten. Eine willkommene Abwechslung ist das Örtchen Lires, in dem ich dann auf den Küstenweg abgebogen bin. Dieser Weg ist eine alternative Route zum normalen Weg, führt aber zuerst entlang einer wunderschönen Küste, die dann in eine wild schäumende, schroffe Steilküste übergeht.
Eine Mär hält sich auch konsequent: dass man nämlich die Pilgerurkunde von Muxia nur bekäme, wenn der Stempel von Lires im Pilgerpass verzeichnet sei. Absoluter Blödsinn. Das heißt noch nicht, dass man den Stempel, der in einem kleinen Gartenhäuschen vor der Abzweigung des Küstenweges liegt, nicht doch in den Pilgerpass aufnimmt.
ich bin also der Küste entlang weiter gezogen und konnte es kaum mehr erwarten, in Finisterre anzukommen. Wobei die letzten 5 Kilometer erfahrungsgemäß die härtesten sind. Dann nämlich, wenn man durch die Vororte zieht und sich das Ortszentrum nicht und nicht nähern will.
Ich habe absichtlich nicht in der kommunalen Pilgerherberge genächtigt, die Anfang Mai bereits voll belegt war. Pensionen sind zuhauf vorhanden, auch die Zimmerpreise halten sich in Grenzen. Ich hab 20 Euro bezahlt und habe mich gleich einmal 3 Tage einquartiert.
Um die Pilgerfahrt ‚ordentlich‘ zu beenden, bedarf es selbstverständlich eines Besuches beim Leuhtturm von Finisterre, vor dem auch der O-Kilometerstein steht. Anschließend bin ich auf die Suche nach einer Bar gegangen, in der ich vor mehr als 13 Jahren gezeichnet hatte und dessen Wirt mir zwei der Zeichnungen abbettelte. Es ist die Bar La Galeria im Zentrum von Finisterre, für mich die schönste Bar der Welt. Und tatsächlich, meine Zeichnungen hingen noch an der Wand, umgeben von illustren Werken bekannter Maler. So schön kann ein Abschluss einer Pilgerfahrt sein.
Ein neues Hotel neben dem Leuchtturm
Knaben
Der Meilenstein von Muxia
Kleine Flüsse auf der letzten Etappe
Ginsterheide und Steilküse
In Finisterre am Weg zum Leuchtturm
Das Ende der Welt.
Finisterre
Ein Grafitti, der neuen Zeit geschuldet.
Der große Strand von Lires
Welle um Welle brandet an
Skulptur eines eilenden Pilgers
Der Leuchtturm von Finisterre
Die Bar La Galeria