Die Brücke Puente la Malena, die den Rio Cuerpo de Hombre überspannt.
Pilgerbruder John quält sich über die Reste der Römerstraße hinauf nach Calzada
28. Etappe: Baños de Montemayor - Calzada de Béjar (27 km, 8 Std.)
Kastilien in der Morgensonne
Das Tal des Rio Cuerpo de Hombre
Original-Meilensteine säumen den Weg
Wagenspuren in der Plata bei Calzada
Der steile Anstieg nach Calzada
Ein Selfie mit Pilgerbruder John
Hausdächer in Calzada
Mit dieser Etappe verlassen die nach Santiago eilenden Pilgersleute die Extremadura mit ihren einzigartigen Landschaften und kulinarischen Genüssen und überschreiten die Grenze zu Kastilien. Anfangs geht’s in Baños de Montemayor etwas bergan bis zur Puerto de Béjar. Bisweilen auf der uralten Römerstraße. Um dann in einen entspannenden, wunderbaren Abstieg nach Calzada de Béjar zu münden.
Solche Abstiege sind dazu angetan, die Landschaft in all ihrer Schönheit bewundern zu können. Der Weg führt vorbei an alten Gehöften und verfallenen Mühlen. Kastilien präsentiert sich hier bergig. Und was mich am meisten verwunderte: auf den Bergeshöhen liegt Schnee. Und das vermutlich nicht zu knapp. Auch Anfang April kann man sich täuschen, wenn man glaubt, der Frühling halte hier mit Wärme, Sonne und allerlei anderen Behaglichkeiten Einzug.
Kastilien offenbart sich im Tal des Rio Cuerpo de Hombre, der auf einer kleinen aber sehr feinen Brücke überquert wird. Die Puente de la Malena ist wiederum so ein kleines Bau-Kunstwerk, wie es oft auf der Via de la Plata zu sehen ist. Unspektakulär aber wunderschön. Und der Fluss selbst ist ein wahres Biotop, denn in dieser Gegend hat unsere moderne Industriegesellschaft nichts verloren.
Von der Brücke an geht es dann über die alten Römertrassen talwärts in Richtung Calzada de Béjar. Immer wieder wird man daran erinnert, dass man auf einer mehr als 2.000 Jahre alten Straßen-Trasse geht. Zum Beispiel mit tief in den Fels eingegrabenen Wagenspuren. Es ist die alte Verbindung zwischen Astorga und Sevilla, ja Cádiz. Gehöfte liegen wieder am Weg, kleine Weiler, teilweise von den Menschen schon verlassen. Auch römische Meilensteine gibt’s auf diesem Abschnitt zu bewundern. Und als ob Kastilien die Pilgersleute etwas besser kennen würde: plötzlich tauchen kleine Rastplätze mit Tischen und Bänken auf, die ganz offenbar für die Pilgersleute hergerichtet worden sind.
Vor Calzada de Béjar ist dann aber Schluss mit dem lustigen Abwärtständeln. Zum Ort geht es nocheinmal ganz massiv nach oben. Verwunderlich ist für mich, dass dies offenbar die alte Trasse der Via de la Plata war, die hier regelrecht steil ansteigend nach oben führt. Aber eine andere Möglichkeit hatte es offenbar nicht gegeben. Aber: die Anstrengungen lohnen sich. Denn schon am Ortsbeginn lockt eine private Herberge, die sich als eine der schönsten und familiärsten an der ganzen Via de la Plata herausstellen sollte: die Albergue Alba - Soraya. Absolut empfehlenswert ist nicht nur, hier abzusteigen. Auch das Abendessen und das Frühstück sind hier sehr zu empfehlen.
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter bei heißem Wetter. Nachfüllmöglichkeiten bei einer Tankstelle am Pass und am Brunnen beim Flüsschen Cuerpo de Hombre.
Essen auf dem Weg: Nach dem Aufstieg von Baños de Montemayor eine Tankstelle. Dann keine Bar mehr bis Calzada.
Pilgerherberge Alba Soraya: Empfehlenswerte Herberge in Calzada de Beéjar. Sehr sauber, die Chefin kocht das Abendessen persönlich. Schmeckt ganz gut.
Herbergen-Bewertung: 5 Sterne.
Tipp: Ich empfehle eine kurze Ortsbesichtigung. Der Ort war einst offenbar eine wichtige Station an der Via de la Plata. Viele typische Häuser der Region mit den angehängten Holzbalkonen.
Ein Stall aus Stampflehm gebaut
Die Brücke Puente la Malena
Ein anderer Meilenstein
Traktorspuren in der Plata...
Typisches Haus dieser Region
Häuser in Calzada de Béjar
Abenessen in der Albergue Soraya