Reste eines römischen Meilensteines bei Valverde de Valdelacasa
Am Horizont: Fuenterroble de Salvatierra
29. Etappe: Calzada de Béjar - Fuenterroble de Salvatierra (22 km, 6 Std.)
Erst einmal geht's 10 km geradeaus.
Der Blick auf die Kastilischen Berge
Beim Aufstieg nach Valdelacasa
Reste eines Steinkreises vor Fuenterroble
Aufbau der Römerstraße Fuenterroble
Ab Calzada beginnen zwei Etappen auf der Via de la Plata, die als die ‚originalsten Römeretappen‘ bezeichnet werden können. Was das heißt? Einerseits ist es die Trassierung. Lange, gerade Abschnitte werden von zahllosen Meilensteinen gesäumt. Andererseits ist es die Streckenführung die deutlich zeigt, wie optimal die Römer ihre Straßen geplant und gebaut hatten. Denn Steigungen von mehr als 7 % sind äußerst selten. Umgelegt auf das Militär bedeutet dies, dass dadurch eine maximale Marschleistung erzielt werden konnte. Und so ist es weniger verwunderlich wenn man bedenkt, dass normale römische Legionäre rund 30 kg an Ausrüstung und Verpflegung mitschleppten. Und trotz dieser Lasten bis zu 35 km und mehr am Tag zurücklegen konnten.
Wie gesagt, in Calzada beginnt die römische Strecke, die sich bis Salamanca hinzieht. Gleich zu Beginn geht’s etwa 10 km mehr oder minder bolzengerade dahin bis Valverde de Valdelacasa, wo ein nettes Cafė auf die hurtigen Pilgersleute wartet. Der Aufstieg nach Valdelacasa, wie auch ein Teil danach erfolgt jetzt entlang der Straße. Auf Schotterpisten geht's weiter. Vorbei an einem riesigen Steinbruch ist die Via de la Plata eingebettet in eine grandiose, geradezu theatralische Landschaft. Die Berge des Kastilischen Gebirges säumen den Weg. Dass es hier auch noch im April sehr sehr frisch sein kann beweist der Umstand, dass auf den Bergen eine offensichtlich geschlossene Schneedecke liegt.
Nach erreichen einer Anhöhe zeigt sich in der Ferne Fuenterroble de Salvatierra. Aber, wie es nicht selten der Fall ist, der Schein trügt. Mit anderen Worten: der Ort scheint sich eher vom hurtigen Pilger zu entfernen als dass er näher käme. Das ist allerdings auch eine Frage der Einstellung. Und so erreicht man den Ort, geht entlang der Hauptstraße und steht vor einer der legendären Herbergen an der Via de la Plata. Es ist das Pfarrhaus von Pfarrer Don Blas. Oder sollte ich eher von einem kleinen ‚Pfarrhof-Bezirk‘ mit Bibliothek, Waschräumen, kleinen und großen Schlafräumen und gemütlichen Zimmern sprechen? Es ist jedenfalls gemütlich hier.
Und nach dem Einchecken gibt es das Angebot einer Führung durch die gotische Pfarrkirche des Ortes, verbunden mit der Besichtigung einer archäologisch mustergültig durchgeführten Restaurierung eines kleinen Stückes der Römerstraße, die einst durch den Ort geführt hat.
Im April ist es hier sehr kalt und Nachtfrost ist auch in Fuenterroble im April keine Seltenheit. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass diese Gegend berühmt für den original luftgetrockneten Jamón Ibérico ist. Denn die Nachbargemeinde von Fuenterroble, Guijuelo ist das Zentrum der Region für diese Top-Spezialität.
Meilensteine liegen umher wie Laub...
Der Rest eines röm. Wegtempelchens
Der grandiose Blick auf die Berge
Pfarrhaus von Don Blas in Fuenterroble
Die römische Straße im Originalzustand
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter. Nachfüllmöglichkeiten in Valverde de Valdelacasa und Valdelacasa.
Essen auf dem Weg: Cafė in Valverde und Valdelacasa.
Pilgerherberge von Don Blas: In der Institution der Via de la Plata muss man genächtigt haben.
Herbergen-Bewertung: 5 Sterne.
Tipp: Besichtigung mit Führern von Don Blas der Pfarrkirche und der Reste der Römerstraße