Versunkene Häuser im grünen Dschungel Galiziens. Ich bewundere die Baumeister die es schafften, derart kunstvoll-akkurate Mauern ohne jeden Mörtel herzustellen.
47. Etappe: A Alberguería - Xunqueira de Ambía (22 km, 6 Std.)
Das Pilgerkreuz in A Alberguería
Die lange Gerade von San Miguel
Uraltes Haus in Boveda
Der Blick von einer Hochfläche
Eine Entspannungsetappe liegt vor den wackeren Pilgersleuten. Einerseits geht’s meistens abwärts. Andererseits ist es die erste Etappe im ‚galizischen Kernland‘. Sprich: das Markenzeichen dieser Region, die Hórreos, tauchen auf.
Alberguería liegt doch auf knapp 900 m Seehöhe. Also ist Nebel Ende April hier auch keine Sensation. Und Kälte? Offenbar auch nicht. Es ist frisch am Morgen, als wir losziehen zum Holzkreuz, das den Scheitelpunkt der heutigen Etappe markiert. Die galizischen Eichen begleiten uns nun durch die folgenden Etappen.
Ich habe mir den Luxus geleistet, zu einer Quelle zu gehen, die abseits des Weges gelegen ist. Das heißt, ich folgte den Tafeln, die den Weg wiesen. Und ich hatte meinen Ausflug nicht zu bereuen: ich kam an uralten, verlassenen Ruinen vorbei, die zu deren Glanzzeiten vermutlich noble Häuser waren. Wieder in absolut meisterhafter Trockensteinausführung errichtet.
Dann geht’s aber in galizische Dörfer. Das erste ist Villar de Barrio, wo wir eine Kaffee zu uns nehmen. Weshalb das ‚typische galizische Dörfer‘ sind? Das sieht man ganz einfach daran, dass Hórreos bei nahezu jedem Haus stehen. Diese, meist aus Stein konstruierten Kornspeicher sind quasi ‚maussicher‘. Die Nagetiere können die ersehnte Nahrung nicht erreichen. Ein weiteres Erkennungszeichen Galiziens sind die ‚Santiago-Kreuze‘, die jetzt allethalben den Camino Sanabrés zieren. Die Etappe führt durch eine ausgesprochene ‚Kartoffelgegend‘.
Die Etappe ist insofern kurzweilig, als die frommen Pilgersleute den fleißigen Bauersleuten beim Bestellen ihrer Felder zuschauen können. Der auftauchende Gestank zeugt auch davon, dass hier Schweine gezüchtet werden. In Ställen. Das ist genau der Gegensatz zur Extremadura, wo die Tier zum allergrößten Teil auf der Weide leben.
Kurz vor Xunqueira de Ambia dann wiederum eine ‚keltische Landschaft‘: wieder riesige, rundgeschliffene Steine, wieder ein karstartiges Gebiet. Der Abstieg führt dann durch einen dichten Eichenwald nach Xunqueria. Wir übernachten nicht in der öffentlichen Herberge sondern in einem hochherrschaftlichen Haus im Ortskern. Deren Besitzer machen uns einen guten Preis und wir beziehen ein einstiges Adelshaus. Haben wir uns auch wirklich verdient.
Waschtag für diese galizische Frau
Ein Hórreo
Keltische Landschaft bei Padroso
Abgerundete Steinblöcke
Jakob an der Mauer unserer Herberge
Hochherrschaftlich leben im Miraval
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter, Bars in den Orten am Weg.
Herbege in Xunqueira de Ambía: Eine öffentliche Pilgerherberge befindet sich am Ortsanfang, direkt neben dem Camino Sanabrés in einer Jugendherberge. Wir wollten es nobel und sind im Miramal abgestiegen. Eine sensationelle Unterkunft am Camino Sanabrés.
Hotel-Bewertung: 5 Sterne de Luxe
Das Miraval in Xunqueria de Ambía
Ortszentrum von Xunqueira de Ambía