Eine Landschaft wie im schottischen Hochland: Hartlaubgewächse, Büsche aber auch Wasser und riesie Steinblöcke erwarten die Pilgersleute vor A Gudiña.
44. Etappe: Lubián - A Gudiña (25 km, 7 Std.)
Der Grenzstein zur Region Galizien
Zusammen mit Pilgerbruder Johannes
Dieses Bächlein schwemmt Dreck weg
Die Landschaft im 'galizischen' Grün
Pilgerbruder Otte in seiner Hängematte
Wieder eine kleine Bergetappe. Allerdings nur auf den ‚Puerto de A Canda‘, ein Pässchen auf ‚lausigen‘ 1259 m Seehöhe. Und, ganz wichtig: wir überschreiten die Grenze von Kastilien nach Galizien, dessen Hauptstadt Santiago de Compostela ja unser aller erklärtes Ziel ist. Was sich sofort und ganz grundlegend ändert: Der Weg ist ab sofort bestens ausgeschildert und Wasser plätschert allüberall.
Der Aufstieg auf den Canda führt zuerst an einer Wallfahrtskirche vorbei, dem ‚Santuario de la Tuiza‘. Wie vor Pässen üblich, war die Kirche dazu gedacht, vor einem Pass die göttliche Hilfe bei der Überquerung zu erflehen.
Dann geht’s entlang der alten Pilgerstrecke bis auf den A Canda Pass mit einer ersten fantastischen Aussicht auf Galizien. Und, was noch auffällt: plötzlich plätschert’s. Wasser scheint auf dieser Seite der Berge in Genüge vorhanden zu sein.
Das Pilgern auf dieser Etappe wird zum reinen Vegnügen. Galizische Eichen säumen den Weg ebenso wie die typischen Kastanienbäume dieser Region. Plötzlich kriegt man auch nasse Schuhe, denn viele kleine, meist natürliche Biotope sind typisch für diese Strecke. Man sollte tunlichst achten, diverse Bächlein so zu überschreiten, dass man nicht hineinplumpst.
Man passiert kleine Dörfchen, deren Vorteil es ist, meist mit einer Bar ausgestattet zu sein. Eine ganz wunderbare Bar in O Pereiro kann ich empfehlen. Sie liegt etwa 10 Minuten nach der kleinen Kirche zur „Señora de Loreto“.
Plötzlich ein Gefühl wie im Schottischen Hochland
Die Strecke nach O Canizo ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Ich fühlte mich jedenfalls nach Schottland ‚gebeamt‘: Pflanzenwuchs, riesige Steine, ja Steinblöcke, von Wind und Regen abgerundet und geschliffen. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, als ob diese Landschaft eine Keltische gewesen sei. Die haben zwar hier gelebt, ich konnte aber in Internet ihre Spur in dieser Gegend nicht aufnehmen.
Der Blick aus dieser Landschaft zurück zum A Canda-Pass zeigt (wie im obigen großen Bild), dass innerhalb kurzer Zeit große Distanzen zurückgelegt werden. Aber nun ist's aus mit Schön. Denn die Autobahn stößt wieder zu den verinnerlichten Pilgersleuten. Und der Abstieg nach A Gudiña erfolgt dann neben der Straße. Man gönnt sich ja sonst nix.
In A Gudiña sind wir (Johannes, Otto und ich) in einem Hotel abgestiegen, zwecks der Ruhe. Aber die Pilgerherberge soll auch ganz nett sein. Vergeblich gewartet hatten wir auf Pilgerbruder Wu. Aber das ist eine andere Geschichte, die noch zu erzählen ist.
Dörfchen liegen am Weg nach A Gudiña
Wasser gibt's ab sofort in Hülle und Fülle
Die Kirche Señora de Loreto
O Canizo
Bäche müssen 'überwunden' werden
Eine wahrhaft 'keltische' Landschaft
Kastanien säumen den Weg
Tipps und Informationen
Wasser für die Etappe: 1 Liter, Bars am Weg und plätschernde Brunnen, deren Wasser man meines Erachtens trinken kann.
Essen: Bars am Weg mit ganz hervorragenden Tapas.
Herbegen und Hotels in A Gudiña: Ich bin im Hotel La Madrileña, ganz am Ortsanfang abgestiegen.
Hotel-Bewertung: 3 Sterne
Die letzte Anhöhe vor A Gudiña
Otto bei der 'Zwischenmahlzeit'