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Etappe von Xunqueira nach Ourense

Einer meiner zahlreichen Kultur- und Ruhetage legte ich in Ourense ein. Und ich bin froh, diese Stadt genauer angeschaut und besichtigt zu haben. Ich geb’s zu: es waren auch oder vor allem die Thermen, die mich animierten, zumindest einen Tag hier zu verbringen. Denn Ourense ist eigentlich eine Bäderstadt. Bei uns würde der Städtenamen auf ‚Bad Ourense‘ erweitert. Und das sagenhafte daran: Das Baden im warmen Thermalwasser ist gratis. Ich hatte mir vorgenommen, das weidlich auszunützen.

 

Dass in der Antike am Fluss Miño Gold gefunden worden ist hat der Stadt vermutlich ihren Namen verliehen. „Auriense“ bedeutet Stadt des Goldes, der Name ist also von Ourense rein phonetisch nicht weit entfernt. Das hatte die Phoenizier vermutlich vor 3.500 Jahren animiert, von Cádiz aus Expeditionen in diese Gegend zu veranstalten und damit die ersten Handelswege als Grundlage der heutigen Via de la Plata zu legen.

 

Die Römer schätzten vor allem die heißen Quellen und bauten gleich einmal eine Brücke über den Miño, damit militärisch nix anbrennen konnte. Im 5. Jhdt. waren es dann die Sueben, die die Stadt zu ihrer Hauptstadt machten. Ab dem 7. Jahrhundert suchten Mauren und Normannen die Stadt immer wieder auf ihren Raubzügen heim, die daraufhin einige Jahrhunderte lang nahezu unbewohnt bliebt. Ab 1071 wurde sie wieder aufgebaut und besiedelt. Eine Zäsur erlebte Ourense allerdings ab dem Jahre 1492, als die katholischen Könige die Juden der Stadt vertrieben. Das einstige blühende Handelszentrum erlebte einen dramatischen Abstieg. 

 

Mich hat die Lage der Stadt am Fluss fasziniert. Ein Fluss, den die Römer schon mit einem Bauwerk überbrückten: die Puente Romano. Auch wenn heuten nur noch wenige originale Teile vorhanden sind ist diese Brücke doch ein einzigartiges, eigentlich sogar ‚himmelstrebendes’ Bauwerk. An ihrer höchsten Stelle ist sie 33.25 m hoch. Man überquert sie, um dann zu den unmittelbar am Ufer befindlichen Thermal-Teichen zu gelangen. Beinahe im Miño befindlich, ist auch hier das Baden wiederum gratis. Zudem gibt es in der Nähe einige Wellness-Tempel, in denen - allerdings gegen Bezahlung - gebadet werden kann.

 

Die Kathedrale von Ourense ist ohne Zweifel der Mittelpunkt dieser zauberhaften Stadt. In den verwinkelten Gassen ist es eine Lust, Kaffee zu trinken oder in einer der vielen Tapas-Bars etwas zu essen. Und die Kathedrale birgt ein kunsthistorisches Juwel: die „Pórtico del Paraíso“, die ‚Vorhalle des Paradieses‘. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschaffen ist das Tor von der Pórtico de la Gloria der Kathedrale von Santiago inspiriert. Die Tatsache, dass das Tor nie Wind und Wetter ausgesetzt gewesen ist macht dieses Kunstwerk so einzigartig. Denn wie man in Ourense sieht, waren in der Romanik und der Gotik solche Werke bemalt. Und wie!

 

Meine Tipps:

 

Baden in Ourense ist eine wahre Freude. Die Eintritte in das öffentliche Bad in der Stadt (As Burgas) und am Miño sind gratis. Das Thermalwasser ist beim Austritt zwischen 64 und 88° warm, silikatiert und fluoriert und ist vor allem gegen Hautkrankheiten wirksam.

 

Die Kathedrale von Ourense ist ein Schmuckstück des Übergangsstils von der Romanik zur Gotik. Allein die Pórtico del Paraiso lohnt einen Besuch.

 

Die Ponte Vella oder Ponte Romano steht an jener Stelle, an der in der Zeit von Augustus erstmals eine Brücke über den Miño errichtet worden ist. Viele Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten, vor allem im 13. Jahrhundert verlieh ihr das heutige Profil.

Essenstipp:

In Ourense werden in den Bars ausgezeichnete Meeresfrüchte serviert. Vor allem aber Pulpo a la Gallega, den Tintenfisch auf galizische Art.

Ourense, die Stadt der Thermen am Camino Sanabrés

Ourense

Thermalwasser quillt aus der Wand

Ourense

Das Thermalbad inmitten der Stadt

Ourense

Ich hab die Gelegenheit ausgenützt...

Ourense

Die Thermen am Fluss Miño

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Die Puente Romano

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Der Miño

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Ein Badebecken aus der Römerzeit

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Die moderne Brücke über den Miño

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Der achteckige Turm der Kathedrale

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Die Kathedrale zum Hl. Martin

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Die Pórtico del Paraíso

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Ein Meisterwerk der Gestaltung

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Der klassizistische Thermalbrunnen

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Straße in der Altstadt von Ourense

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Ourense

Ein Gläschen in Ehren mit Herrn Wu

Die grandiose 'Pórtico del Paraíso in der Kathedrale von Ourense ist ein Meisterwerk aus dem Übergang von der Romanik zur Gotik. 

Lauben am Marktplatz von Ourense

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