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Cáceres, ein UNESCO-Weltkulturerbe

Ein kurzer Stadtrundgang gefällig? Einfach klicken. Erklärung gibt's, wenn man mit der Maus über's Bild fährt.

Cáceres hat eine bewegte Geschichte. Und diese Geschichte hat einen sehr dunklen Fleck: die Zeit der Franco-Diktatur und welche Rolle der Massenmörder Franco der Stadt Cáceres zugeorgnet hatte. Aber beginnen wir ganz bei den Wurzeln der Stadt. Und die liegen 30.000 Jahre zurück.

 

In der Maltravieso-Höhle wurden Jungpaläolihische Zeichnungen gefunden, ein Beleg, dass dieser Teil der Extremadura für Menschen schon immer attraktiv war. Es waren auch hier die Römer, die für feste Siedlungen, Häuser und Mauern aus Stein sorgten. Um 78 v. Chr. gründeten sie in der Nähe des heutigen Stadtzentrums ein Lager. Und auf der Hügelkuppe der heutigen Altstadt wurde um 25 v. Chr. Norba Caesarina errichtet. Cáceres war geboren.

Cáceres von Süden her betrachtet.
Der Palacio De Los Golfines De Abajo

Cáceres von Süden her betrachtet.

Der Palacio De Los Golfines De Abajo

Die Westgoten überrannten die Stadt im 5. Jahrhundert und als sich die Mauren Cáceres einverleibten (sie prägten den Namen Hizn Qazris) gewann Cáceres an strategischer Bedeutung. Und es war wiederum Alfons IX., der die Stadt 1229 seinem christlichen Königreich einverleibte. 

 

Im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt ihren Höhepunkt. Viele der Conquistadoren stammten aus der Stadt und der Extremadura. So auch Juan Cano Saavedra, der sich den mordenden spanischen Eroberern um Hernán Cortés anschloss. Als Cortés die Tochter des letzten Inkaherrschers Montezuma schwängerte verlangte er von seinem Spießgesellen Saavedra, Isabel Montezuma zu heiraten. Daraus entstand eine Adelslinie, die heute noch existiert. Juan Toledo Moctezuma, ein Enkel der Aztekenprinzessin hat dann den Montezuma-Palast in Cacéres errichten lassen.

Cáceres

Der Palast Toledo-Montezuma mit der gewölbten Kuppel

Cáceres

Die größte Zisterne Europas ist in Cáceres zu besichtigen

Die Zeit der Franco-Diktatur ist für Cáceres kein Ruhmesblatt. Die in Cáceres stationierten Truppen putschten 1936, warben rund 1.000 Anhänger und begannen mit der Besetzung der Stadt und der Region. Mehr als 600 Bürger, darunter die gesamte Intelligenzija, wurden von den Putschisten unmittelbar nach dem Putsch im Juli 1936 ermordet.

 

Am 26. August 1936 verlegte der Kommandant und Massenmörder Franco sein Hauptquartier nach Cáceres. Das ist auch der Grund, weshalb die Nazi-Legion Condor ihren Stützpunkt am heute stillgelegten Flugfeld Aeródromo de Cáceres hatte. Vielleicht habe ich es nicht gesehen: aber ich habe keine auffallende Gedenktafel gesehen, auf der die Stadt der grausam gefolterten und ermordeten Zivilisten gedenkt. Was ich doch für einigermaßen bedenklich erachte.

Cáceres

Ein gotisches Fenster an einem der Adelspaläste

Cáceres

Detail am Turm des Golfines-de-Aajpo-Palastes

Cáceres

Das Provinzmuseum von Cáceres

Cáceres

Noble Pfaue pflegen hier zu leben.

Sehr interessant und aufschlussreich ist es, durch die verwinkelten Gasse der Stadt zu spazieren. Auffällig: Hier gibt es eigentlich keine Souvenirgeschäfte. Die seien verbannt worden, sagte mir ein Einheimischer. Gut so!

 

Auch ein Spaziergang um die Stadt herum ist absolut lohnenswert. Denn Cáceres liegt auf einem Hügel, der wiederum großteils von einer noch existierenden Stadtmauer und Stadttürmen umgeben ist. 

Cáceres

Dtail an einem der vielen Paläste von Cáceres

Cáceres

Der Torre de los Púlpitos

Meine Tipps für Cáceres

 

Zur Einstimmung empfehle ich einen Besuch des Museo Provincial de Cáceres. Hier ist ein erster Überblick über die Entwicklung der Stadt und der Region zu erhalten.

 

Und wer das Provinzmuseum besucht, besichtigt im Keller auch die berühmte Zisterne von Cáceres. Die Aljibe von Cáceres ist dies der größte Zisternenbau der Welt. 

 

Die San Francisco-Javier Kirche mit ihren beiden sehr auffälligen Türmen. Man kann diese Türme besteigen und hat einen unglaublich schönen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung von Cáceres. Der San Jorge-Platz am Fuß der hoch aufragenden Kirche wird von einem gotischen Palais begrenzt, die Casa de los Becerra. 

 

Den Plaza Major sollte man sich in aller Ruhe zu Gemüte führen. Am besten von einem der vielen Cafés und Restaurants aus, die auf dem Platz servieren. 

Cáceres

Palacio de los Cáceres-Ovando mit dem Torre de las Cigüeñas

Cáceres

Der Blick vom Turm der Basilika auf das mittelalterliche Cáceres

Essen und Trinken

 

Zwischen den Flanierstraßen von Cáceres, der Calle Pintores und der Calle Gran Via (beide münden in den Plaza Major) findet man faszinierende Tapas-Bars und Restaurants. Viele kleine Lebensmittelgeschäfte offerieren in dieser Stadt auch das was Cáceres und die Region so einzigartig macht: einen der meiner Ansicht nach besten Käse der Welt, den Torta del Casar. Hergestellt in einem Dörfchen auf der nächsten Etappe, das genusssüchtige Pilgersleute kaum erwarten können: Casar de Cáceres.

 

Aber auch Salami vom iberischen Schwarzfuß-Schwein, verschiedene Weine und Oliven werden in Cáceres in allerbester Qualität angeboten. Mithin ein Zentrum spanischer Küche und Lebensfreude.

Torta de Casar

Die 'Torta de Casar' wird mit einem Löffel gegessen. Legende!

Jamón Ibérico

Cáceres liegt quasi in der Mitte des Jamón-Ibérico-Gürtels

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